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Purinarme Ernährung

Wie wichtig ist eine purinarme Ernährung für Leishmaniose-Hunde?
Euer Hund hat die Diagnose Leishmaniose bekommen und jetzt geht es für Euch darum, den (neuen) Alltag zu meistern. Eine der wichtigsten Fragen diesbezüglich: Was darf mein Leishmaniose-Hund fressen? Benötigen Leishmaniose-Hunde eine spezielle Ernährung beziehungsweise Fütterung? Welches Futter eignet sich am besten für meinen Hund, der an Leishmaniose erkrankt ist, das Medikament Allopurinol bekommt und was ist dahingehend alles zu beachten?
Die Antworten auf all diese Fragen - und noch viel mehr zum Thema „Futter für den Leishmaniose-Hund“ - gibt es in diesem Blogbeitrag.
Ganz egal, ob Nassfutter, Trockenfutter, Leckerli oder selbstgekochtes Futter: Für Euren Leishmaniose-Hund unter Allopurinol-Therapie ist eine purinarme Ernährung beziehungsweise Fütterung von großer Bedeutung.

In einem meiner vorherigen Blogbeiträge habe ich Euch bereits erzählt, dass ein Großteil der Hunde mit der Diagnose Leishmaniose mit dem Medikament Allopurinol behandelt werden. Schaut dazu gerne in den entsprechenden Blogbeitrag 

https://leishmaniose-hilfe.jimdofree.com/2023/10/28/allopurinol-ein-leben-lang/
Dieses Medikament sorgt dafür, dass die Entwicklung der Leishmaniose-Parasiten (Leishmanien) gehemmt wird. Konkret verhindert Allopurinol im Körper der Leishmaniose-Hunde die Synthese von Purinen. Dieses fehlt somit den Leishmanien für die Fortpflanzung und hält die Leishmanien somit in Schach. Eine purinhaltige Fütterung Eures Leishmaniose-Hundes unter Allopurinol-Therapie könnte dazu führen, dass sich eine bestimmte Form von Harnkristallen, die sogenannten Xanthinkristalle und später Steine, bilden. Das ist eine der Nebenwirkungen des Allopurinols. Heißt also im Klartext: Sobald Euer Leishmaniose-Hund das Medikament Allopurinol bekommt, sollte eine purinarme Fütterung streng eingehalten werden!

Urin-Sediment-Untersuchung als Kontrolle

Doch klar ist auch: Jeder Hund verträgt unterschiedlich viel Purin. Eine Urin-Sediment-Untersuchung kann Aufschluss darüber geben, wie Euer Leishmaniose-Hund das Medikament Allopurinol verstoffwechselt. Die Angaben der Futter-Hersteller zum Puringehalt sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die entsprechenden Werte auf den Futter-Verpackungen stammen aus dem Labor oder wurden von der Herstellerfirma individuell berechnet. Diese Werte entsprechen somit nicht unbedingt dem Stoffwechsel Eures Leishmaniose-Hundes. Also noch einmal der dringende Appell an Euch: Sobald Ihr mit der Allopurinol-Therapie bei Eurem Hund mit der Diagnose Leishmaniose startet, beginnt bitte gleich auch mit einer purinarmen Fütterung. Nach drei bis vier Wochen kann dann eine Urin-Kontrolle Aufschluss darüber geben, ob Euer Leishmaniose-Hund dahingehend gut eingestellt ist. Im Zweifel kann dann die Fütterung oder aber die Medikation noch einmal überprüft werden.

Müssen Leishmaniose-Hunde grundsätzlich purinarm gefüttert werden?

Doch sollten ausnahmslos alle Hunde, die die Diagnose Leishmaniose haben, grundsätzlich purinarm gefüttert werden?! Im Internet und auf verschiedenen Social-Media-Plattformen wird genau das häufig empfohlen. Meiner Erfahrung nach gilt der Grundsatz: „Leishmaniose-Hund = purinarme Fütterung“ erstmal nur für alle Leishmaniose-Hunde unter einer Allopurinol-Therapie. Bei einem Leishmaniose-Hund, der kein Allopurinol erhält, ist dies nicht unbedingt notwendig. Das zeigen meine jahrelangen Beobachtungen… Meiner Erfahrung nach wird der eigene Purin-Stoffwechsel im Körper eines Leishmaniose-Hundes, der KEIN Allopurinol erhält, NICHT durch die Art und Weise der Fütterung beeinflusst. Zahlreiche Hunde mit der Diagnose Leishmaniose (ohne Allopurinol-Therapie), die von mir in den vergangenen Jahren betreut wurden, waren auch bei einer ganz normalen, klassischen Fütterung weiterhin stabil. Bei keinem Hund haben sich die Leishmanien dadurch vermehrt oder aktiviert. Studien oder schriftliche Erfahrungsberichte gibt es zu diesem Thema allerdings nicht und so bleibt es natürlich ganz allein Eure Entscheidung, wie Ihr Euren Leishmaniose-Hund, der keine Allopurinol-Therapie bekommt, füttern wollt.

Dennoch empfehle ich Euch, Eure Leishmaniose-Hunde ein wenig anders zu füttern als gesunde Hunde. Beispielsweise sollte die sogenannte klassische Barf-Aufteilung vermieden werden, da die Nieren Eurer Leishmaniose-Hunde dadurch unnötig belastet weden. Generell empfehle ich Euch dringend, den Gehalt von Eiweiß und Innereien passend zu berechnen - ganz egal Fertigfutter gefüttert wird oder ob ihr das Futter für Euren Leishmaniose-Hund selbst zubereitet.

Einen ganz individuellen Fütterungsplan für Euren Leishmaniose-Hund bekommt ihr auf Anfrage gerne bei mir. Meldet Euch gerne auch, wenn ihr weitere Fragen oder Anmerkungen zum Thema habt.

Bleibt gesund und alles Gute für Euch und Euren Hund,
wünscht Eure Susi Rothweiler