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Ansteckungsgefahr: Ist die Leishmaniose von meinem Hund ansteckend?

Ansteckungsgefahr: Ist die Leishmaniose von meinem Hund ansteckend?

 

Euer Hund hat die Diagnose Leishmaniose bekommen und nun fragt ihr Euch, ob Eure Fellnase ansteckend ist? Besteht also die Gefahr, dass Euer Leishmaniose-Hund andere Hunde oder sogar Menschen ansteckt oder mit Leishmaniose infiziert? Genau auf diese wichtigen Fragen bekommt ihr in diesem Blogbeitrag Antworten. (Stand: Oktober 2023)

 

 

Alle Besitzerinnen und Besitzer von Leishmaniose-Hunden, die sich Sorgen bezüglich einer möglichen Ansteckung machen, können aufatmen.  Denn die Situation hier in Deutschland im Herbst 2023 stellt sich ganz eindeutig dar. Eine Übertragung und Infektion der Leishmaniose von Hund zu Hund ist derzeit in Deutschland (fast) ausgeschlossen. 

 

Um die Parasiten namens Leishmanien zu übertragen, ist ein sogenannter Vektor notwendig: die Sandmücke. Und tatsächlich kommen solche Sandmücken in Deutschland mittlerweile in verschiedenen Zonen vor. Doch anders, als es auf manchen Internetseiten heißt, sind diese Sandmücken in Deutschland (noch) nicht in der Lage, die Leishmaniose zu übertragen. Denn: Die Leishmanien können sich derzeit innerhalb dieser Sandmücken (noch) nicht entsprechend entwickeln, um zu einer Ansteckung zu führen. Sie erreichen innerhalb der Sandmücken in Deutschland - Stand: Herbst 2023 - nicht das ansteckungsfähige Stadium. Eine Ansteckung oder Übertragung von Leishmaniose ist also derzeit in Deutschland von Hund zu Hund durch die Sandmücke als Vektor NICHT möglich. Möglicherweise wird sich dies aufgrund des Klimawandels in den kommenden Jahren ändern. Doch für die jetzige Situation (Herbst 2023) kann ich dahingehend Entwarnung geben…

 

Ist Leishmaniose für Menschen ansteckend?

 

Wenn Euer Hund die Diagnose Leishmaniose bekommt, habt ihr sicherlich viele Fragen. Kann mein Hund mich jetzt mit Leishmaniose anstecken? Darf ich ihn weiter kuscheln? Ist mein Leishmaniose-Hund eine Gefahr für meine kleinen Kinder oder kann er immunsupprimierte Personen anstecken? Das alles sind berechtigte Fragen und im Internet kursieren zahlreiche Falschinformationen zum Thema Leishmaniose und Ansteckung. Auch manche Tierarztpraxen in Deutschland sind zum Thema Leishmaniose nicht ausreichend informiert und geben falsche Informationen und Warnungen an die betroffenen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern weiter. 

 

Doch auch an dieser Stelle kann ich Euch Eure Sorgen und Ängste nehmen: Im normalen Alltag ist eine Leishmaniose-Ansteckung von Hund zu Mensch NICHT möglich. Dazu eine kurze Erklärung: Die Leishmanien sitzen tief im Knochenmark oder den Lymphknoten und sind somit weder im Urin, Kot oder Speichel eines Leishmaniose-Hundes nachweisbar. Nur sehr selten nachweisbar sind sie im peripheren Blut. Doch im Kontakt mit Sauerstoff sterben sie innerhalb kürzester Zeit ab, sodass praktisch keine Gefahr von Schmierinfektionen ausgeht.

Dennoch empfehle ich Euch dringend, egal ob bei Euren Katzen, Hunden oder Pferden: Wenn ihr Wunden verarztet, tragt Handschuhe. 

 

Keine Ansteckungsgefahr für Kinder oder immunsupprimierte Personen in Deutschland

 

Zusammenfassend kann also zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland ausgeschlossen werden, dass ihr Euch selbst, Eure Kinder, oder Hunde mit Leishmaniose infiziert. Auch immunsupprimierte Menschen sind dahingehend nicht gefährdeter als andere - hier in Deutschland. Schaut man ins Ausland, beispielsweise in den Mittelmeerraum oder in den Osten, stellt sich die Situation anders dar. Heißt also auch: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich kleine Kinder oder immunsupprimierte Kinder während eines Auslandaufenthaltes mit Leishmaniose anstecken, ist deutlich höher als. Vom eigenen Leishmaniose-infizierten Hund dagegen geht in Deutschland (noch) keinerlei Gefahr aus!

 

Leishmaniose kann von Hund zu Hund übertragen werden

 

Die Sandmücke als Vektor stellt somit kein Übertragungsrisiko zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland dar. Dennoch kann es passieren, dass ein Leishmaniose-Hund einen anderen Hund mit Leishmaniose ansteckt. Zum einen ist eine Übertragung durch eine Bluttransfusion möglich. Doch klar ist auch, dass die Spender-Hunde in Deutschland gut getestet werden auf Krankheiten und zudem auch Hunde aus dem Ausland nicht als Blut-Spender in Frage kommen.

Eine Übertragung von Leishmaniose kann des Weiteren beim Deckakt vom Rüden auf die Hündin geschehen. Auch können Hündinnen, die mit Leishmaniose infiziert sind, die Krankheit an ihre Welpen weitergeben. Das passiert über die Plazenta (Mutterkuchen) der Mutter. Eine Übertragung passiert hierbei jedoch nicht zwangsläufig und nicht jeder Fötus muss infiziert sein. 

 

 

Falls ihr weitere Fragen zum Thema „Ansteckung von Leishmaniose“ habt, meldet Euch gerne bei mir.

 

Bis dahin, bleibt gesund,

Eure Susi Rothweile