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Vermittlung Tierschutzhund

Adoption eines (Leishmaniose-)Hundes aus dem Tierschutz: Darauf müsst Ihr achten!

Ihr habt Euch in einen Hund aus dem Tierschutz verliebt und spielt jetzt mit dem Gedanken, diese Fellnase zu adoptieren und ihr ein neues Zuhause zu geben? Egal, ob der Hund aus Deutschland oder dem Ausland kommt und egal, ob Eure neue Fellnase augenscheinlich gesund ist/ sein soll: Es gibt einige Aspekte zu beachten, damit die Adoption Eures Tierschutz-Hundes nicht zu bösen Überraschungen führt. Was ist bei Hunden zu beachten, die Leishmaniose-positiv sind und vermittelt werden sollen? Reicht ein Schnelltest oder der Leishmaniose-Titer aus? Die wichtigsten Infos zum Thema gibt es in diesem Blogbeitrag.

 

Unzählige Hunde aus dem Tierschutz - egal ob aus dem deutschen Tierschutz oder aus dem Ausland - suchen nach einem neuen Zuhause. Doch was bedeutet es eigentlich, einem Hund aus dem deutschen oder ausländischen Tierschutz ein neues Zuhause zu geben? Wie ist der aktuelle Gesundheitszustand des Hundes und was kommt dahingehend möglicherweise auf die Neu-Adoptant:innen zu? Klar ist: Nur wenn möglichst alle gesundheitlichen Informationen vorliegen, könnt Ihr eine gut überlegte Entscheidung treffen. Und FALLS es gesundheitliche Auffälligkeiten gibt, gilt es abzuwägen: Traut Ihr Euch die Adoption des jeweiligen Hundes zu und könnt Ihr Euch dies langfristig kräftetechnisch und finanziell leisten?

Tierschutz-Arbeit ist nicht immer transparent, zuverlässig und ehrlich

Es gibt zahlreiche Vereine, die die Hunde in die Familien vermitteln und wie in jedem Bereich gibt es auch hier (leider) einige schwarze Schafe. Nicht alle Tierschutzvereine gehen transparent, ehrlich, zuverlässig und offen mit den Neu-Adoptant:innen um. Das zeigen einige Fälle aus den vergangenen Wochen, mit denen ich konfrontiert wurde und die mir mein Herz schwer werden lassen. Hunde, die nach Angaben der Vereine keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben, kommen neu in die Familien, um dort endlich in ihr neues Leben zu starten. Nur wenige Wochen später landen sie schwerkrank in der Tierklinik und kämpfen dort um ihr Leben. Das ist nicht nur für den Hund selbst ein traumatischer Start in sein neues Leben. Auch für die betroffenen Familien selbst ist das ein harter Schicksalsschlag, der nicht nur Kräfte und Nerven, sondern auch sehr viel Geld kosten kann.

Um solch böse Überraschungen zu vermeiden, gebe ich Euch nun einige Tipps an die Hand. Damit ihr vor Eurer geplanten Adoption Eures Traum-Hundes wisst, worauf Ihr Euch einlasst. Und bitte versteht mich nicht falsch: Es gibt zahlreiche Tierschutzvereine, die richtig gute, transparente und ehrliche Arbeit machen und es den Fellnasen erst möglich machen, ein Traum-Zuhause zu finden. Mein Anliegen ist es, Euch als Neu-Adoptant:innen aufzuklären, damit ihr in der Lage seid, Euch vor einer Adoption genauestens über den Gesundheitszustand Eures Traumhundes zu informieren.

Adoption eines Leishmaniose-positiven Hundes

Was ist, wenn die Fellnase, die Ihr adoptieren wollt, einen positiven Leishmaniose-Titer hat? Hier müssen unbedingt Laborwerte ergänzt werden, die die Leishmaniose-Aktivität im Körper des Hundes spiegeln. Mit dazu gehören ein Blutbild und und die Kontrolle aller Organwerte (Leber- und Bauchspeicheldrüse und ganz dringend die Nierenwerte) sowie eine sogenannte Serum-Eiweißphorese (EEP). Ganz wichtig: Ein Schnelltest oder ein Titer-Wert reicht an dieser Stelle NICHT aus! Wenn ihr Interesse an einem Hund aus dem Ausland habt, lasst Euch dringend diese Befunde zeigen. Es reicht (leider) nicht aus, sich auf die Aussagen der Tierschützer:innen zu verlassen. Das Anfertigen einer Serum-Eiweißphorese (EEP) ist nicht in allen Ländern Standard, doch sobald der Tierschutz-Hund in Deutschland angekommen ist, muss die Kontrolle der EEP dringend nachgeholt werden. Denn sie ist eine der wichtigsten Untersuchungen, um die Leishmaniose-Aktivität einschätzen zu können!

Ich helfe Euch gerne!

Viele ausländischen Tierschutzvereine können sich diese großen und teilweise kostspieligen Blutuntersuchungen nicht leisten, was ich auch nachvollziehen kann. Wenn ihr Interesse an einem Hund aus dem Ausland habt, lege ich Euch dringend ans Herz, diese Vorab-Untersuchungen selbst zu zahlen. Denn nur so könnt Ihr sicher wissen, was mit der Adoption des Hundes auf Euch zukommt! Sehr gerne biete ich Euch an, dass ich Euch bei diesem Prozedere unterstütze: Gerne schaue ich mir die Befunde der Tierschutz-Hunde an und gebe Euch eine Einschätzung zum aktuellen Gesundheitszustand der Fellnase. Ich freue mich sehr, Euch dabei zu unterstützen, einem Tierschutz-Hund ein gutes Leben zu schenken! 

Alles Liebe und viel Gesundheit für Euch und Eure Hunde

Eure Susi Rothweiler