Leishmaniose-Hunde mit Nieren-Beteiligung: Ist Allopurinol schädlich?

Viele Hunde mit der Diagnose Leishmaniose bekommen im Laufe ihres Leben Probleme mit ihren Organen, beispielsweise mit den Nieren, Leber, Knochenmark und der Haut. Die Leishmanien sind also in dem jeweiligen Organsystem aktiv. Wie kann den Leishmaniose-Hunden dann geholfen werden? Manche Tierärzt:innen raten bei krankhaften Nierenwerten dazu, dass Medikament Allopurinol abzusetzen. Warum das allerdings meistens ein falscher Ratschlag ist, erfahrt Ihr in diesem Blogbeitrag.

 

Viele Leishmaniose-Hunde kommen im Laufe ihres Lebens in die Situation, dass die Leishmaniose-Parasiten (Leishmanien) in einem oder mehrere Organsystem ihr Unwesen treiben; also aktiv sind. Manchmal ist dann auch die Rede von einem „Leishmaniose-Schub“. Die Leishmanien können in verschiedenen Organsystemen des Hundes aktiv sein: Haut, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Knochenmark. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn Euer Leishmaniose-Hund eine „Organbeteiligung“ zeigt und wie ist dann vorzugehen?

 

Durch Leishmanien erkrankte Organe können sich, rechtszeitig und richtig therapiert, erholen.

 

Die Blutwerte Eures Hundes können Aufschluss darüber geben, ob Leihmanien aktiv sind und auch, in welchem Organsystem sie aktiv sind. Und es gibt einen entscheidenden Unterschied zu anderen Organ-Erkrankungen von Hunden, die nicht an Leishmaniose erkrankt sind: Die durch die Leishmaniose erkrankten Organe können sich bei Leishmaniose-Hunden wieder vollständig erholen. Wenn also Organsysteme wie Haut, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse oder Knochenmark von Leishmanien betroffen sind, sind diese Organe nicht unbedingt dauerhaft geschädigt. Doch klar ist: Die Leishmanien müssen eingedämmt werden und Ruhe geben, damit die entsprechenden Organe nicht dauerhaft erkrankt bleiben. Meine langjährige Erfahrung zeigt: Wenn die Leishmanien frühzeitig behandelt werden, kann sich das betroffene Organ mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder erholen.

Wenn die Blutwerte eine leichte Aktivität der Leishmanien in einem Organsystem Eures Hundes zeigen, kann man versuchen, mit der Gabe von Allopurinol zu behandeln. Allopurinol wird bereits seit langer Zeit bei Hunden mit der Diagnose Leishmaniose eingesetzt. Vereinfacht gesagt, sorgt dieses Medikament dafür, dass die Entwicklung der Leishmanien gehemmt wird. In einem meiner früheren Blogbeiträge könnt Ihr alle wichtigen Infos zum Thema Allopurinol nachlesen Allopurinol- ein Leben lang? - Leishmaniose-Hilfe (jimdofree.com)

 

Allopurinol bei Leishmaniose-Hunden mit Nierenbeteiligung äußerst wichtig!

 

Oft liest oder hört man, dass Allopurinol nierenschädlich sei. Manche Tierärztinnen und Tierärzte raten sogar dazu, dass Allopurinol bei pathologischen Nierenwerten abzusetzen. Doch das ist ein falscher Ratschlag! Tatsächlich kann das Allopurinol die Nieren schädigen, doch wirklich nur dann, wenn das Medikament in höchsten Dosen verabreicht wird. Fakt ist aber: Wenn das Organsystem Niere aufgrund der Leishmaniose-Erkrankung erkrankt ist, ist es enorm wichtig, Allopurinol zu verabreichen. Natürlich angepasst an die jeweilige Nieren-Situation.

Falls die Gabe von Allopurinol bei einer Organ-Beteiligung Eures Leishmaniose-Hundes nicht ausreichen sollte und die Organe zu stark betroffen sind, muss ein Leishmanizid, um die Leishmanien noch zusätzlich abzutöten, eingesetzt werden. Doch auch hier ist die Prognose gut, dass sich das betroffene Organ bei einer gut geplanten Leishmanizid-Therapie wieder erholen wird.

Wenn Ihr Fragen zum Thema habt, meldet Euch gerne bei mir. Ich freue mich sehr, Eure Leishmaniose-Hunden und Euch zu unterstützen.

 

Alles Gute und viel Gesundheit

 

Eure Susi Rothweiler